An die
Fraktionen im Rat der Stadt Essen
Z.Hd. der Fraktionsvorsitzenden
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45121 Essen

Betr.: Künftige Nutzung des Gruga-Turms

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etwa Mitte vorigen Jahres hab ich gegenüber Gruga-Verwaltung und Vorsitzendem des Gruga-Ausschusses des Rates der Stadt Essen Überlegungen zu einer künftigen Nutzung des ehemaligen "Lesegartens" im Gruga-Park sowie insbesondere des Gruga-Turms vorgetragen. Mir ist nicht bekannt geworden, ob darüber inzwischen Beratungen stattfinden konnten. Im Kontext einer Befassung des Kulturbeirates der Stadt Essen mit dem Themenschwerpunkt "Literatur" im November 1998 hab ich namens des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) – Bezirk Ruhr hierzu ebenfalls Überlegungen ausgeführt.

Die vor etwa 15 Jahren vorgebrachte Initiative zur Erhaltung des Grugaturms durch Dipl.-Ing. Wolfgang Portten — Sohn des Grugaturm-Architekten Paul Portten — bedürfte, wie ich meine, dringlich einer "Neuauflage". Allerdings erschienen mir im Zusammenhang einer "Renovierung" zugleich frische Bemühungen um eine innovierende künftige Nutzungskonzeption notwendig. Die bloße Nutzung als Aussichtsturm wird m. E. aus mancherlei Gründen nicht mehr unbedingt realistisch sein.

Eher könnte hierbei eine Rückbesinnung auf schon ab 1928/29 von Paul Portten ins "Neue Bauen" mit einbezogene Nutzungsmöglichkeiten hilfreich sein (...)

In Planungs- und Lage-Skizzen gegebene Stichwörter — "Radioturm" am "Lichtbildergarten", "Kinoanlage" (im Sockelbereich), "Laufschrift" (zunächst auf der unteren, später auf der oberen Plattform) — wie auch die Tatsache, dass der Turm in seiner Stahlskelett-Substanz den Zweiten Weltkrieg "überstanden" hat, haben mich darauf gebracht, dem mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Bauwerk die Funktion eines gleichsam "gestandenen Wahrzeichens" für das Ruhrgebiet als wirkmächtige Medien-/Kultur-Region zuzudenken. Die Nutzung der diversen Turm-Etagen zu Zwecken einer — so bisher nicht bestehenden — Dokumentations- und Anlaufstelle für in der Region Ruhrgebiet lebende "Kulturschaffende" erscheint mir durchaus vorstellbar.

Dergleichen Projektideen — mit ihrer einbezogenen Vernetzung unterschiedlicher Kultur-Sparten — passen meines Wissens in die neu angelegte Regionale Kulturpolitik des Landes NRW. Der zukunftsweisende Konnex GRUGA-Park und Messe Essen ließe sich hierbei höchstwahrscheinlich ebenfalls fruchtbringend geltend machen.

Die Anbindung des ehemaligen "Lesegartens" (!) in ein derartiges Nutzungskonzept (Lesungen, SchriftstellerInnen-Treffen usw.) wäre tunlichst gleich mit zu prüfen.

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